Der Klimawandel und die Erderwärmung werden in fast allen Ländern politisch thematisiert. Der Unterschied zwischen den CO2-Emissionen von Kohle- und Gaskraftwerken ist enorm. In einem modernen Kohlekraftwerk werden bei der Erzeugung von 1MWh Energie 1 bis 1,2 Tonnen CO2 freigesetzt. Ein Gaskraftwerk hingegen setzt nur 0,4 bis 0,5 Tonnen CO2-Emissionen frei. Daher ist in einem ersten Schritt verflüssigtes Erdgas (LNG) eine gute Lösung auf dem Weg zur Dekarbonisierung des Energiesektors.
Aufgrund dieser Situation werden die Betreiber von Kohlekraftwerken durch Emissionshandel und CO2-Abgaben in Zukunft stärker wirtschaftlich belastet. Die Produktion von erneuerbarer Energie ist in naher Zukunft nicht in allen Ländern und Regionen möglich. Da viele Länder aufgrund des Bevölkerungswachstums auch einen wachsenden Energiebedarf haben, werden Gaskraftwerke eine der Hauptlösungen sein. Daher wird der wachsende LNG-Markt in den nächsten Jahren eine wichtige Rolle bei der Energieerzeugung spielen.
Die Produktion von LNG veränderte sich im Laufe der Zeit in Richtung Offshore auf Gasfeldern. Typischerweise handelt es sich dabei um schwimmende Produktions-, Speicher- und Entladeeinheiten (FPSO) oder schwimmende Flüssigerdgasanlagen (FLNG). Beide nehmen das Rohgas von der Unterwasser- oder Bohrplattform auf und die Anlage an Bord produziert Erdgas, LPG und C5+-Erdgaskondensate. FLNG ist nur auf Gas spezialisiert, während bei FPSOs der Schwerpunkt auf Öl liegt und die Gasaufbereitung und -verarbeitung eine geringere Rolle spielt. Die Gasverarbeitung umfasst zunächst die Gasaufbereitung, bevor die Verflüssigung und schließlich die Lagerung an Bord erfolgen. Für den Transport wird das LNG in der Regel von der Onshore-Anlage (Exportterminal an einer Verflüssigungsanlage) oder der FPSO bzw. dem FLNG auf Carrier (LNG-Tanker) verladen, um das Gas zu den Empfangsterminals weiter zu transportieren.
Importterminals lagern das LNG in den Lagertanks. Boil Off-Gas (BOG) entsteht, wenn die Temperatur des LNG die Verdampfungstemperatur überschreitet. Um Tankbrüche durch Überdruck zu vermeiden, wenn sich wieder verdampfendes LNG um den Faktor 600 ausdehnt, ist ein Boil Off-Gas-Handling-Kompressorsystem erforderlich. Je nach benötigter Kapazität des Kraftwerks oder anderer Verbraucher wird die Überkapazität wieder verflüssigt und zurück in die Lagertanks gepumpt. Die BOG-Menge wird unter normalen Betriebsbedingungen über Verdampfer geregelt. Während der Schiffsentladung ist die BOG-Menge deutlich höher als im Normalbetrieb. Daher sind die BOG-Kompressoren für diesen Fall ausgelegt und somit ist ein leistungsfähiges Regelsystem mit einem großen Regelbereich sehr wünschenswert. Darüber hinaus bieten die Kontaktringverdichter von NEUMAN & ESSER aufgrund ihrer minimalen internen Leckage den besten Wirkungsgrad. Am Drucksammler installierte Send-Out-Verdichter transportieren das Gas in Richtung Kraftwerk oder in ein Erdgaspipelinesystem für andere Nutzer.
Entweder am Empfangsterminal (Importterminal) oder an der schwimmenden Speicher- und Regasifizierungseinheit (FSRU), die permanent in Küstennähe verankert ist, wird das Gas wieder vergast und den Endverbrauchern zur Verfügung gestellt. Vor allem der an Land verfügbare Platz und die Zulassungsstelle sind ausschlaggebend bei der Entscheidung für das Konzept.
Alle oben genannten Aggregate und Anlagen benötigen eine hohe Verfügbarkeit und hohe Zuverlässigkeit, um den Energiebedarf sicher zu decken. Die Betreiber benötigen einen guten Zugang zu den rotierenden Anlagen für eine einfache und sichere Wartung. NEUMAN & ESSER-Kompressoren und der Kunden nahe Service erfüllen diese Anforderungen.