Das Mineral Bentonit ist auf der ganzen Welt zu finden; es entsteht durch Verwitterung aus vulkanischer Asche. Bentonit ist eine Mischung aus verschiedenen Tonmineralien. Zu 60–80% besteht es aus Montmorillonit, weitere Begleitmineralien sind Quarz, Glimmer, Feldspat, Pyrit oder auch Calcit. Bemerkenswert sind vor allem die ungewöhnlichen Eigenschaften: In Wasser eingerührt, weist es sogenanntes thixotropes Verhalten auf. Es verhält sich wie eine Flüssigkeit, wenn es mechanisch beansprucht wird, etwa geschüttelt oder gerührt. In Ruhe allerdings wird es fest, weil die Viskosität, also Zähflüssigkeit, zunimmt.
Die häufigste Anwendung von Bentonit findet sich in Bohrflüssigkeiten. Das Bentonit in der Bohrspülung schmiert und kühlt die Schneidwerkzeuge und schützt vor Korrosion. Indem die Bohrflüssigkeit einen hydrostatischen Druck im Bohrloch erzeugt, verhindert es, dass Flüssigkeiten und Gase eindringen. Zwar werden diese Bohrflüssigkeiten auch bei einfachen Bohrungen, wie in Wasserbrunnen, verwendet, das Potenzial zeigt sich aber erst bei anspruchsvollen Aufgaben, etwa dem Bohren von Öl- und Erdgasquellen und der Exploration auf Bohrinseln.
Die Bohrflüssigkeit befördert das Bohrgut an die Oberfläche. Bei Stillstand der Spülpumpen wird durch die Thixotropie des Bentonits das Absinken des Gesteinsmaterials zurück in den Bohrschacht verhindert. Als Bohrspülung dichtet Bentonit die Bohrung gegen Wasser ab. Es verhindert Wassereintritt nach unten und an den Seiten. Das Mineral bildet an der Bohrwand einen festen Schlammkuchen, der das Bohrloch zusätzlich stabilisiert.
Die feinen Bentonitpartikel dringen in die Bohrwand ein, quellen auf und verfestigen sich. Je nach Beschaffenheit des Erdreichs sind feine und grobe Partikel notwendig. Ein führender Hersteller für „Drilling Grade Bentonite“ im Nahen Osten beliefert Öl- und Gasproduzenten auf der ganzen Welt. Seit dem Jahr 2005 setzt er für die Bentonitvermahlung ein Mahlsystem von NEUMAN & ESSER ein. Die Wahl des Bentonitherstellers fiel auf ein Mahlsystem mit einer Pendelmühle PM 20U4, einem Radialsichter SDR 1200 und einer Zyklonschaltung für grobe Vermahlung von 15-25% > 63 μm.
Frank Verreck, Area Sales Manager bei NEUMAN & ESSER erklärt: „Argumente für die Investition waren die hohe Durchsatzleistung dieser Anlage von mehr als 18 t/h, die sichere Reproduzierbarkeit der Produktfeinheit sowie die hervorragende Trennschärfe. Das war dem Kunden wichtig. Mit der Anlage lassen sich Korngrößen sehr genau einstellen und somit präzise Vorhersagen über die Eigenschaften der Bohrflüssigkeit machen. Damit sind böse Überraschungen an der Baustelle der Öl- und Gasproduzenten ausgeschlossen.“
Was den Bentonithersteller aus dem Nahen Osten endgültig von unseren Mühlen und Sichtsystemen überzeugt hat, war der beeindruckende Verschleißschutz. Die Verunreinigungen im Bentonit verursachen eine erhöhte Beanspruchung, Abrieb und Verschleiß in der Mühle. Dennoch konnte das hoch abrasive Mahlgut der Mühle nicht viel anhaben. Alle Komponenten des Mahlsystems sind auf Robustheit und Verschleißfestigkeit ausgerichtet.